Die noch relativ junge Geschichte der Karnevalsgesellschaft Böse Geister reicht in die Zeit nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges, genauer gesagt, in das Jahr 1947 zurück. Zum damaligen Zeitpunkt hatte es sich die traditionsreiche, im Süden der Stadt Münster auf der „Hohen Geist” beheimatete Schützenbruderschaft St. Johanni zur Aufgabe gemacht, die Mitbürger das in jüngster Vergangenheit Erlebte vergessen zu lassen und stattdessen wieder Freude und Fröhlichkeit unter die Menschen zu bringen. Zu den Veranstaltungen der  Schützenbrüder zählte auch jährlich an den „Drei tollen Tagen” ein karnevalistisches Kostümfest. Da besonders dieses Fest bei den  Teilnehmern hervorragend ankam, fassten einige tatkräftige Männer bei der karnevalistischen Nachfeier des Jahres 1947 den Entschluss, neben der Schützenbruderschaft eine eigene Karnevalsgesellschaft zu gründen.

Die Gründungsmitglieder waren August Ravagni, Otto Kockmeyer, Wilhelm Schmidt, Ete Overhaus, Anton Pröbsting, Ernst Schröder, Paul Schmitz, Franz Etzdorf, Hans Homann, Heinrich Bollmann, Willi Knoop und Albert Beckmann sen. Um einen Namen für die neue Gesellschaft
brauchten sich die Herren keine großen Gedanken zu machen. Den hatte ihnen eigentlich schon jene Wirtin zuerkannt, in deren Räumlichkeiten die Schützenbruderschaft, deren Mitglieder weiß Gott keine Kinder von Traurigkeit waren, ihre Feste feierten. Diese pflegte jedes Mal schon beim Anblick der Schützen auszurufen:
„Oh Herr, da kommen wieder die bösen Geister!” Nichts lag näher, als diese Anrede zum Namen der Gesellschaft zu erheben, zumal man ja beabsichtigte, zukünftig zur eigenen und anderer Freude im Karneval „herumzugeistern“.

Zum ersten Präsidenten der Gesellschaft wurde August Ravagni gewählt, der ihre Geschicke bis zum Jahre 1958 führte. Für seine großen  Verdienste in den Gründerjahren wurde er später zum Ehrenpräsidenten ernannt. Unter August Ravagni und seinen Nachfolgern Otto  Kockmeyer (1958-1960), Benno Schmidt (1960-1965), er wurde später auch zum Ehrenpräsidenten ernannt, Helmut Osthues (1965- 1971), dem Ehrenpräsidenten Herbert Pape (1972-1975) und dem Ehrenpräsidenten Heinrich Burgemeister (1975- 1984) wurde aus der zunächst auf einen Stadtteil begrenzten Gemeinschaft eine Karnevalsgesellschaft, die es heute für sich in Anspruch nehmen kann, zu den renommierten Karnevalsgesellschaften in der Stadt Münster und darüber hinaus zu gehören.

Einen wesentlichen Verdienst am weiteren Ausbau der Gesellschaft hatte der Präsident Erich Feldmeier, (1984-1991), hierfür wurde er zum 5. Ehrenpräsidenten ernannt. Ihm war es gelungen, den Rathausfestsaal für die Ehren- und Obergeistertaufe zu bekommen. Außerdem konnten durch sein Engagement viele hochrangige Ehrengeister getauft werden. Sein Nachfolger im Präsidentenamt wurde Manfred Reckhaus, der 1996 das Amt an Klaus Berg übergab. Dieser gab aus persönlichen Gründen im Oktober 1999 sein Amt an Bruno Gerding ab. Im Mai 2002 wurde Josef F. Tieck zum neuen Präsidenten der Gesellschaft gewählt und trat aus persönlichen Gründen im November 2006 zurück. Nachfolger wurde im Mai 2007 Anton Egger, der aus persönlichen Gründen 2013 die Führung an den Vizepräsidenten Rainer Hestermann übergab, der dann 2014 zum Präsidenten gewählt wurde. Im Jahr 2017 trat Rainer Hestermann nicht mehr zur Wahl an. Als sein Nachfolger wurde im Mai Stephan Pahl zum Präsidenten gewählt. Für ihre Verdienste für die Gesellschaft wurden Manfred Reckhaus und Klaus Berg im Januar 2002, Bruno Gerding im November 2004 und am 01.12.2013 Anton Egger zu Ehrenpräsidenten ernannt.

Unter dem Präsidenten Helmut Osthues wurde Mitte der Sechziger Jahre die Initiative ergriffen, prominenten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens die Ehrenmitgliedschaft der KG Böse Geister anzutragen. Selbstverständlich heißen diese nicht Ehrenmitglieder oder Ehrensenatoren, sondern den Bösen Geistern entsprechend: EHRENGEISTER. Darüber hinaus ernennt die Gesellschaft jedes Jahr einen Ehrenratsherrn bzw. eine Ehrenratsfrau, wie auch eine bestimmte Anzahl von Obergeistern. Voraussetzung für die Ernennung zum Ehrenratsherrn bzw. zur Ehrenratsfrau ist, dass sich diese Person um unsere Heimatstadt Münster bzw. um den Münsterschen Karneval verdient gemacht hat. Die jährlich zu ernennenden Obergeisterkandidaten werden durch Obergeister zur Wahl vorgeschlagen und von den an einem Stammtisch anwesenden Obergeistern gewählt.

Die Ernennung zum Ehrengeist und zum Ehrenratsherrn bzw. zur Ehrenratsfrau, wie auch die Ernennung zum Obergeist, erfolgt im Rahmen eines „Taufaktes” einmal jährlich zu Beginn der Karnevalssession im Rathausfestsaal zu Münster. Diese Ehren- und Obergeistertaufe gehört zu den alljährlichen Höhepunkten im Münsterschen Karneval und diesen Ort verdankt die Gesellschaft, wie schon erwähnt, dem Ehrenpräsidenten Erich Feldmeier. Alle Ehrengeister wie auch die Obergeister werden mit dem Ehrenausweis der Gesellschaft ausgestattet.

Dort heißt es wörtlich:

„Wo immer Du bist und was es auch sei,
den Ausweis, ich rat Dir, habe stetens dabei;
und hast Du’n mal nicht, das gibt es im Leben,
musst willig Du Deine Strafe geben.“

Getauft werden von der KG Böse Geister aber nicht nur „hohe Tiere“, sondern auch ganz normale Tiere. Seit dem Jahre 1967 stiftet die Gesellschaft alljährlich zum Karnevalsauftakt am 11.11. dem Münsterschen Zoo ein oder mehrere Tiere. Diese inzwischen ebenfalls zur Tradition gewordene Tierspende ist auf einen Ausflug des Elferrates nach Belgien zurückzuführen. Während der Fahrt liefen den Ausflüglern zufällig zwei Schildkröten über den Weg, die man bereitwillig zur Mitfahrt einlud. Die Freude wich jedoch bald nach der Ankunft in Münster einer allgemeinen Ratlosigkeit, bis man auf die Idee kam, sie dem Münsterschen Zoo „großzügig” zum Geschenk zu machen. Zwar musste man wider Erwarten vom damaligen Zoodirektor erfahren, dass man ihm damit gar keinen so großen Gefallen tat, dennoch wurde schnell eine Einigung erzielt: Nachdem die Karnevalisten versprochen hatten, von nun an regelmäßig den Zoo mit wertvollen Geschenken zu überraschen, nahm der Zoo die Schildkröten in seine Obhut.

 Dieses Versprechen ist bis heute in jedem Jahr pünktlich zum Karnevalsauftakt am 11. 11. eingehalten worden. Eine chronologische Auflistung der gespendeten Tiere und der Tierspender ist auf dieser Seite an anderer Stelle vorgenommen. Durch diese Stiftung wollen die Bösen Geister der Bevölkerung und vor allem den Zoobesuchern zeigen, dass sie nicht nur um den eigenen Spaß an der Freude bemüht sind, sondern dass ihnen auch das Allgemeinwohl am Herzen liegt und sie es als eine besondere Aufgabe ansehen, auch denen Freude und Frohsinn zu bereiten, die nicht der Gesellschaft angehören.

1983/84 fand die erste Herrensitzung der Obergeister im Kongresssaal der Halle Münsterland statt. 11 Jahre danach, in der Session 1997/98 betrat die Gesellschaft Neuland, indem sie als erste Karnevalsgesellschaft Münsters eine Damensitzung einführte.

Ferner veranstaltet die KG Böse Geister in den Altenheimen Haus Simeon und Maria Trost karnevalistische Seniorennachmittage. Den älteren Mitbürgern, die nicht mehr in der Lage sind, aktiv am Karnevalsgeschehen teilzunehmen, wird somit Freude und Frohsinn direkt ins Haus  eliefert. Auch die betreuenden Ordensschwestern in den vorgenannten Altenheimen freuen sich jedes Jahr auf die Veranstaltungen. Weiter unterhält die Gesellschaft freundschaftliche Kontakte zu anderen Karnevalsgesellschaften in Münster, Köln, Düsseldorf und Vechta.

Die KG. „Böse Geister" ist nicht nur im Frohsinn Meister. Auch ihr Junioren-Tanzkorps konnte mit großartigen Leistungen aufwarten. Auf Menden reimt sich enden; aber gerade dort begann der Senkrechtstart der jungen Tänzerinnen. Im Tanzturnier des B. W. K. für Kinder und  Junioren errangen sie trotz starker Konkurrenz 1973 den Titel „Westfalenmeister im Schautanz" und konnten diesen Erfolg 1974 in Rheda-Wiedenbrück und 1975 in Münster wiederholen. Die Höhepunkte brachten die „Deutschen Meisterschaften für Kinder und Junioren" 1975 in Mühlheim und 1976 in Karlsruhe, wo sie jeweils als „Deutscher Meister" in die Hochburg des westfälischen Karnevals zurückkehren konnten. Das war der wohlverdiente Lohn für die hervorragenden Leistungen und für harte Trainingsstunden. Vergessen waren die Schweißtropfen  und die Blasen an den Füßen. Vergessen wurden oft auch andere Sachen, z. B. Schuhe, Ärmel, Hüte. Kragen. Keine Panik, das schlägt nicht gleich auf den Magen. Die Heinzelmännchen gingen dann gleich ran wie Blücher. Vor Schere und Faden waren dann Servietten und  Taschentücher nicht mehr sicher. Nun, das war eben ein Blick hinter die Kulissen.

Diese Tanzgruppe, die aus der Ballettschule Mannefeld hervorgegangen war, wurde von Frau Christel Mannefeld und von Frau Bärbel Müller zu ihren großen Erfolgen geführt. Unvergessliche Erlebnisse verbanden diese jungen Mädchen. Einige versuchten schon mit 5 Jahren Musik in graziöse Bewegungen umzusetzen. Nicht nur in Münster hatte diese Tanzgruppe der KG. „Böse Geister" einen Namen. Weit über unsere  Stadtgrenze hinaus waren sie bekannt und gern gesehene Gäste. Auch über den Bildschirm hielten sie Einzug in unsere „Gute Stube". Erst als Bärbel Müller viel zu früh starb, löste sich das Ballett 1992 auf. Ihnen folgte unter der Regie von Karin Hartmann ein erstes Tanzmariechen der Gesellschaft: Stefanie Butt. Sie tanzte bis zum 50. Geburtstag der KG. „Böse Geister“ im Jahr 1997.

Schon Anfang der 1970iger Jahre hatten wir ein Tanzmariechen, das damals aber Ballettmädchen genannt wurde und mit Vornamen Petra hieß. Leider ist der Nachname nicht mehr herauszufinden. 

Am 1. November 1980 fand das erste Grünkohlessen unter der Bezeichnung „Obergeisteressen” statt. Bei diesem Essen wurde es Usus, dass sich die Obergeister in Lauerstellung nochmals allen anwesenden Obergeistern und dem Präsidium mit einer karnevalistischen Rede vorstellten. Denn vorgestellt hatten sie sich schon einmal bei einem Obergeisterstammtisch Ende August/Anfang September. Dort wurden jeweils vier Obergeister von den anwenden Obergeistern gewählt. Der fünfte war ein Tierspender und musste nicht gewählt werden.

An diesem Vormittag/Mittag wurde ein zünftiger münsterländer Grünkohl gereicht. Außerdem waren Getränke und ein Klarer dabei. Da dieses immer an Allerheiligen stattfand, durfte keine Musik gespielt werden. Später lud man immer einen Büttredner ein, der dann ausgiebig die Leute zum Lachen brachte. Meist war es unser Bauer Schulte Brömmelkamp. Auch hier änderten sich die Lokale von der Wienburg über Knickelmann am Hötteweg, dann an der Wolbecker Str., zum Gräftenhof. Heute findet es im Ratskeller statt.

Kohl bleibt Kohl …
da helfen keine bösen Geister!
Mit diesem Wahlspruch stellte sich Bundeskanzler Helmut Kohl am 4.12.1982 der münsterschen Öffentlichkeit vor. Samstagabend, 18.30: Vor dem Rathaus ist es rappelvoll. Einige  tausend Münsteraner drängen sich auf dem festlich illuminierten Prinzipalmarkt, als plötzlich Bewegung in die Szene gerät und Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl, zu Fuß vom Domplatz kommend, an beiden Seiten der Absperrung Hände schüttelt, seinen Auftritt geniessend, sechs Stufen hinauf ins Rathaus schreitet. Unser Ehrengeist Oberbürgermeister Dr. Werner Pierchalla begrüßte sodann unseren Gast im historischen Friedenssaal des Rathauses namens der Stadt Münster. Dem Bundeskanzler bescheinigt der  Oberbürgermeister, seine Politik im Sinne der Friedenssaal-Formel „Pax optima rerum” (Der Frieden ist das höchste aller Güter) anzulegen:  Sie arbeiten dafür , diese Welt liebens- und lebenswert zu machen. Als „Ehre und Freude” empfand der Bundeskanzler den Empfang im Friedenssaal, „einer ehrwürdigen Stätte unseres Volkes, welche die Pflicht zur Demut vor der Geschichte vermittle".

Dorthin, wo normalerweise das münstersche Kommunalparlament tagt, geleitete unser Narrenchef den Regierungschef, die sich auf Anhieb prächtig verstehen. Nach dem Händeschütteln geleitet unser Präsident seinen „Kollegen” gleich zur Biertheke im Foyer des Rathaus-Festsaales: „Pilschen gefällig - nach der langen Reise?” Der gut aufgelegte Bundeskanzler nickt: Das kann man gut gebrauchen, vor so einer Beförderung. Dann aber steigt Dr. Egbert Möcklinghoff in die „Bütt", um die Laudatio auf Helmut Kohl zu halten: Was der Kandidat versprochen, das hat der Kanzler nicht gebrochen. Er macht auch deutlich, wie Helmut Kohl denn überhaupt ins Kanzleramt gekommen sei: „Mit einem Dietrich …” Der niedersächsische Innenminister weiter: „Was Soziale, Liberale mit Schmidts Regierung nie geschafft in Bonns geweihten Bundestempeln, mit mancher Schrift und manchem Wort, Herrn Kohl zum Bösen Geist zu stempeln, schafft Münsters Karneval sofort.”

Damenwagen
Zum ersten Mal in der Geschichte der Bösen Geister gab es in der Session 1993/94 zum Rosenmontagsumzug einen Damenwagen der Gesellschaft. Nach monatelanger Arbeit war ein Prunkwagen mit 11.111 Rosen fertiggestellt.

Aus dieser Damenrunde hat sich ein „Stammtisch” gebildet, der sich in regelmäßigen Abständen bis heute zu einem gemütlichen Abend trifft.
Allerdings sind es heute nur noch 5 Damen.

Das Jahr 2020, das die ganze Welt verändert hat, begann zunächst ganz normal. Münster und die Bösen Geister durchlebten eine schöne Session und wir beendeten die 5. Jahreszeit mit dem traditionellen Fischessen. Unbemerkt blieb zunächst, dass in China ein Virus auftaucht
war, das unser aller Leben verändern sollte. Nicht nur wir Karnevalisten, sondern die gesamte Menschheit wurde von dem Virus vereinnahmt. Das gesamte gesellschaftliche Leben kam unter einen „Lock Down” und erstarb regelrecht. Die Jahreshauptversammlung durfte zum vorgesehenen Termin nicht durchgeführt werden. Sie war erst möglich, nachdem die strengen Regeln etwas gelockert worden waren und musste auch dann noch unter einem von der Regierung angeordneten, speziellen Hygienekonzept durchgeführt werden.

Bei der Wahl des neuen Präsidiums wurden Stephan Pahl zum Präsidenten, Jochen Kramer zum Geschäftsführer, Bernd Eckert zum Schriftführer und Ralf Ebbing zum Akteursmeister wiedergewählt. Mario Engbers ist seit dem unser neuer Vizepräsident. Unter dem üblichen  Tagesordnungspunkt „Übersicht über die Veranstaltungen der kommenden Session“, der stets die Vorfreude auf das weckte, was kommt, gab der Präsident diesmal bekannt, was „nicht” und was „wahrscheinlich nicht” stattfindet.

Völlig „coronakonform” gestaltete sich denn auch im Sommer 2020 das Schützenfest bei dem nicht auf den Vogel geschossen wurde. Vielmehr wurde mit Dartpfeilen, die dem Werfer in einer Schale gefüllt mit Desinfektionsmittel gereicht wurden, auf aufgeblasene Luftballone geworfen in denen Zettel versteckt waren mit der Aufschrift „König” und den einzelnen Insignien.

Das Jahr 2020 sollte und wird uns als „das Coronajahr” in Erinnerung bleiben, zeigt es uns doch, das nichts und auch nicht der Karneval selbstverständlich ist. In der Session 2020/2021 fielen alle karnevalistischen Veranstaltungen wegen Corona aus. Selbst die  Jahreshauptversammlung 2021 musste zunächst noch verschoben werden und konnte erst Ende Juni stattfinden. Nach den Sommerferien wurden die behördlichen Restriktionen endlich gelockert. Jetzt konnte man sich endlich wieder im Speicher 10, im Biergarten der Hiltruper Stuben und des Friedenskrug treffen. Außerdem lud die neue Zoo-direktorin, Frau Simone Schehka, zu einem Pinguingang durch den Zoo ein.

Im Jahre 2021 wurden auf der zur Jahresmitte hin verschobenen Mitgliederversammlung Jochen Kramer als Geschäftsführer und Bernd Eckert als Schriftführer in Ihren Ämtern bestätigt. Im Spätherbst begann dann die Session 2021/2022 „vielversprechend normal“. Die allgemeine Lage ließ es zu, die 5. Jahreszeit einzuläuten. Natürlich wurden Infektionsschutzmaßnahmen geplant, aber mit geeigneten
Infektionsschutzkonzepten schien die Session durchführbar zu sein. Zudem wurde unser Vizepräsident Mario Engbers zum Stadtprinzen „Prinz Mario I.” erkoren. In kürzester Zeit planten die bösen Geister die bereits im Fühjahr abgesagten großen Saalversanstaltungen neu. Anstelle der Herrensitzung wurde die „Prinzennacht” geplant und anstelle der Damensitzung „Karneval ist bunt“.

Am 01.November 2021 stellten sich im Mühlenhof die neuen Obergeister in Lauerstellung vor. Am 11.11.2021 taufte Jörg Baltruschat sein Spendentier, den Zebrahengst „Jagoo” und im Anschluss daran eröffneten die Bösen Geister fröhlich im Zwei Löwen Club die neue Session. 

Die Prinzennacht im Jovel wurde leider in etwas kleinerem Kreis gefeiert, als wir es bei unseren Veranstaltungen gewohnt sind. Die Angst vor einer Ansteckung mit Corona hielt einige derer, die wir sonst immer auf unsren Veranstaltungen begrüßen durften davon ab, teilzunehmen. Auch einige verkaufte Plätze blieben frei.

Diejenigen aber, die teilgenommen hatten, waren sich am Ende der Veranstaltung einig darin, dass es wieder eine supergut gelungene Veranstaltung war im bekannten Stil der Bösen Geister. Als nächste Veranstaltung in unserem Kalender war die Ehren- und Obergeistertaufe
im Rathaussaal geplant. Buchstäblich in letzter Minute wurde dann wegen der sich rapide verschlechternden Infektionslage die EOT abgesagt und zunächst auf den 23.01.2022 verschoben. Einige Tage später beschlossen dann auf dem Präsidentenstammtisch der Vorstand des Bürgerausschuss Münsterscher Karneval und die Präsidenten der angeschlossenen Gesellschaften, den Karneval und die Session  2021/2022 für beendet zu erklären. Alle weiteren Veranstaltungen wurden ersatzlos abgesagt. Danach entspannte sich die Coronalage zum
Glück wieder so dass wir unsere Mitgliederversammlung 2022 wie üblich, wieder Anfang Mai durchführen konnten.

Der Vizepräsident Mario Engbers und der Akteursmeister Ralf „Eppi” Ebbing wurden bei der Vorstandswahl in Ihren Ämtern bestätigt. Das Schützenfest im Sommer 2022 war ein voller Erfolg. Seit langem hatten nicht mehr so viele Mitglieder und Freunde der Bösen Geister an dieser Veranstaltung teilgenommen. … für die fröhlichen Seiten des Lebens hieß das Motto des Stadtprinzen Prinz Mario I., mit dem wir in die neue Session 2022/2023 starteten und diesmal konnten wir den Karneval in vollen Zügen genießen und haben alles nachgeholt. Nach unendlich langer Zeit als Obergeister in Lauerstellung konnten wir nun die Kandidaten taufen. Um den Täuflingen gerecht zu werden, verzichteten wie auf neue Obergeister in der zurückliegenden Session. Dennoch behielten wir die Tradition aufrecht und präsentierten dem Allwetterzoo Münster einen neuen Tierspender. Neben Jörg Baltruschat, Tierspender der Session 2021/2022 begrüßten wir Christan Lange als Tierspender der Session 2022/2023 in unseren Reihen. Christian spendete 11 Erdmännchen, die sodann die Vornamen der Elferratsmitglieder erhielten.

So durften wir also am 1. Advent im Stadtweinhaus die neuen Obergeister Luis Gonzales Cuoto, Mark Lütke Schürmann, Henry Saadeh, Alexander Scholz und die beiden Tierspender Jörg Baltruschat und Christian Lange taufen und willkommen heißen. Aufgrund terminlicher Probleme im MCC Halle Münsterland konnte die Herrensitzung leider nicht wie gewohnt an einem Freitag stattfinden, der Stimmung tat das keinen Abbruch und unter den gegebenen Umständen hat unser Akteursmeister Ralf „Eppi“ Ebbing ein anständiges Programm auf die Beine gestellt. Leider konnten wir in der zurückliegenden Session nur einen Seniorenkarneval für die Bewohner*innen im Haus Simeon gestalten. Die Heimleitung von Maria Trost hat aufgrund zu hoher Infektionsrisiken und zum Schutz ihrer Bewohner*innen auf den Seniorennachmittag verzichtet. Alle weiteren Veranstaltungen liefen wie geplant. Dazu im Verlauf dieses Sessionsheftes mehr. Im Mai 2023 fand im Zwei Löwen  Klub unsere Mitgliederversammlung statt.

Nach sechs erfolgreichen Jahren als Präsident der KG Böse Geister, stand Stephan Pahl für das Präsidentenamt nicht mehr zur Verfügung. Nachdem es bereits im März einen Wechsel im Sprecherteam der Obergeister gab – nach ebenfalls sechs erfolgreichen Jahren übergab Markus Wewer das Amt des Sprechers an Axel Bose – durfte die sehr gut besuchte Mitgliederversammlung nun ein neues Präsidium wählen.  Mario Engbers, bisher Vizepräsident, stellte sich zur Wahl und wurde einstimmig zum neuen Präsdienten der KG Böse Geister gewählt. Freddy Timmer, bisher kooptiertes Mitglied im Elferrat, wurde ebenfalls einstimmig zum neuen Vizepräsidenten gewählt. Zur großen Freude der Mitglieder präsentierten sich erstmalig die Junggeister der KG Böse Geister während der Mitgliederversammlung. Johanna Dreyer und Jens Henrotte, designierte Sprecher der Junggeister, stellten die karnevalsbegeisterten jungen Menschen und ihre bisherigen Ideen vor und wurden in dieser Funktion als neue Präsidiumsmitglieder bestätigt. Mit Axel Bose, als neuer Sprecher der Obergeister und Carsten van  Straelen als neuer Schatzmeister und stellv. Sprecher der Obergeister ist das Präsidium nun wieder komplett. Alle weiteren Positionen im  Präsidium blieben unverändert.

Auch im Elferrat gibt es eine Änderung. Da Freddy Timmer als Vizepräsident gewählt wurde rückt Axel Priegan als kopierendes Mitglied in den Elferrat auf. Die erste Session unter der Führung von Präsident Mario Engbers startete ungewöhnlich. Die traditionelle Tierspende fand bereits vor dem 11.11. statt. Grund dafür war das zusammenfallen des 11.11. mit der Prinzenproklamation auf dem Prinzipalmarkt. So wurde der Gaur im Allwetterzoo bereits vor dem Karnevalsauftakt getauft. Tierspender Peter Bensmann näherte sich dem Tier trotzdem nicht nur in seiner Rede an, sondern gab im Beisein der Pfleger dem Tonnenschweren Tier einige Möhren. Neben Peter Bensmann, dem Tierspender wurden in dieser Session die Obergeister Denis Polynin und Thomas Stanislawcyk in die Gemeinschaft aufgenommen. Dies geschah natürlich bei der traditionellen Ehren- und Obergeistertaufe im Festsaal des Rathauses. Als Ehrenratsfrau konnte Lisa Feller gewonnen werden, welche
das zahlreich anwesende Publikum schnell auf Ihre Seite brachte.

Neben der sehr gut besuchten Ehren- und Obergeistertaufe wurden dank des Einsatzes von Ralf „Eppi” Ebbing sowohl die Herrensitzung in  der Halle Münsterland, als auch die Damensitzung im Jovel zu grandiosen Veranstaltungen. Auch hier strömten die Jecken zahlreich in den Saal und feierten ausgelassen. Unter den Besuchern fanden sich auch zahlreiche Narren aus befreundeten Gesellschaften. Diese wurden immer herzlich begrüßt und konnten auf der anderen Seite mit zahlreichen Besuchen der Bösen Geister auf ihren Veranstaltungen rechnen. Unter der Rubrik „Böse Geister on Tour” finden sich jede Menge Einträge in denen sich zeigt, dass die Bösen Geister nicht nur im eigenen Saft schmoren sondern den gesamten münsterschen Karneval schätzen.

Eines der sichtbarsten Zeichen des münsterschen Karnevals indes, ist das Studtjugendprinzenpaar. Und das wurde in der Session 2023/2024 mit Protagonisten der Bösen Geistern besetzt. Stadtjugendprinzessin Kimberly II. mit ihrem Stadtjugendprinzen Jeremy I. lieferten eine  großartige Session ab. Unermüdlich und mit viel Charme tourten sie durch die Säle und Bühnen der Stadt. Den beiden gebührt ein großes Lob und Anerkennung für die Visitenkarte, die sie auch im Namen der Gesellschaft abgegeben haben.

Und der Nachwuchs präsentiert sich ebenfalls grandios. Prinzessin Carlotta I. feierte als Kinderprinzessin der KG eine tolle Session. Schmissige Texte, eine sehr sympathische Ausstrahlung und großer Spaß am Karneval zeichnete sie aus. Auch den Kinderkarneval im Paohlbürgerhof bestritt sie in dieser Manier. Und so wurden bereits Verhandlungen mit Papa Ludger in Sachen Stadtjugendprinzessin aufgenommen. Wir sind gespannt.

Und auch hinter den Kulissen wird viel gearbeitet. 77 jähriges Jubiläum, Newsletter, Geburtstagspost, neue Website, neue  Stammdatenhaltung und vieles mehr ist in Arbeit.